Traumaprävention für Lokführer
Teilnahme von Railconzept am Finale für den Coaching Award 2024 des dvct e.V.
Am 23.11. 2024 fand in Hamburg das Finale für den Coaching Award des dvct e.V. in Hamburg statt. Mit dem M-PowerHaus® hat sich unsere Schulleiterin Marion Abend im Juni beworben und es schließlich bis in das Finale geschafft.
Ein Konzept zur Traumaprävention für Lokführer?
Genau genommen ist das M-PowerHaus® nicht ausschließlich für Lokführer bestimmt. Ihr ging es aber darum, durch die Teilnahme am Finale den Lokführer bzw. der Gesundheit dieser Berufsgruppe eine Stimme zu geben. Auch wenn wir am Ende den Award nicht gewonnen haben, hat es unseren Weg bestätigt Traumaprävention als festen Bestandteil in unsere Aus- und Weiterbildung für Lokführer zu integrieren.
Warum uns Traumaprävention für Lokführer wichtig ist
Ist es überhaupt eine kluge Entscheidung, als Ausbildungsstätte für Lokführer das Thema Umgang mit Personenunfällen und Schienensuizid in den Blick zu nehmen? Vielleicht schreckt es Menschen ab, sich für diesen Beruf zu entscheiden.
Wir gehen vom Gegenteil aus!
Wer sich für diesen spannenden Lokführerberuf entscheidet, entscheidet sich dafür Verantwortung für Mensch und Güter zu übernehmen. Ein verantwortungsvoller Umgang ist nur dann möglich, wenn in gleicher Weise der Blick auf die eigene Gesundheit vorhanden ist und stabil bleibt. Daher ist gerade ein Umgang mit kritischen Situationen wichtig, um gesund zu bleiben und lange diesen Job machen zu können.
Anhand von Statistiken liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Lokführer, an einem Personenunfall (PU) oder Schienensuizid beteiligt zu sein bei Ø 2,6. Auch wenn das erstmal „nur“ eine Zahl ist, kann sie für den einzelnen von Bedeutung werden. Wir sind der Überzeugung, dass wir als Ausbildungsstätte eine Verpflichtung haben, den Erhalt der Gesundheit wichtig zu nehmen, auch wenn das bis heute leider noch nicht zu den Ausbildungsvorgaben gehört.
Was ist das M-PowerHaus®?
Bei dem M-PowerHaus® handelt es sich um ein Konzept, das den Umgang mit kritischen Situationen im Vorfeld trainiert. Das M-PowerHaus® ist individuell umsetzbar, einfach und dennoch komplex. Wir Menschen sind unterschiedlich und reagieren daher auch in kritischen Situationen individuell. Genau dieser individuelle Umgang wird trainiert. Das Besondere daran ist, dass es von dem Betroffenen eigenständig durchgeführt werden kann und ist daher eine wichtige Ergänzung des Notfallmanagements.
Rückmeldungen von Teilnehmer:innen des Finales
Die Reaktion des Publikums hat sehr deutlich gezeigt, wie wenig das Thema Schienensuizid aus der Perspektive der Lokführer wahrgenommen wird. Ohnehin ist der Umgang mit traumatischen Ereignissen im Gesundheitssystem noch nicht genug vorhanden. Die Vorstellung, dass ein Konzept die Beteiligten SELBST in gesunde Handlungsfähigkeit bringt, ist sehr auf Begeisterung gestoßen, nicht nur in Bezug auf Lokführer. Jeder Mensch kann in die Situation kommen, ein traumatisches Ereignis verarbeiten zu müssen. Daher ist das M-PowerHaus® auch für andere Berufsgruppen bzw. für „jedermann“ interessant.
Einige Teilnehmer:innen haben per Interview während der Veranstaltung ihre Einschätzung in Worte gefasst:
„Das Konzept ist sehr innovativ und kann vielen Menschen helfen. Wie in allen Lebensbereichen neigen wir gerade im Bereich Trauma dazu, zu warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. Denn man beschäftigt sich nicht gerne mit negativen Ereignissen in der Zukunft, auch wenn deren Eintreten alles andere als unwahrscheinlich ist. Wer sich aber vorbereitet, hat in der Zeit nach einem solchen Ereignis ganz andere Möglichkeiten, sich selbst zu helfen und sich Hilfe zu holen: durch Wissen ebenso wie durch emotionale Vorbereitung. Das Konzept von ist vom Ursprungskontext der hochgradig übertragbar auf andere Berufsgruppen wie die allesamt potenziell traumatisierenden Ereignissen verstärkt ausgesetzt sind. Ich bin stolz darauf, dass Marion Abend dieses hochkarätige Konzept in ihre Ausbildung eingebracht und dort wissenschaftlich weiter ausgearbeitet hat.“
(Dr. Franz Hütter, Geistes- und Naturwissenschaftler)
„Das Konzept hat mich sehr angesprochen. Es war sowohl wissenschaftlich fundiert, man hat gesehen, dass sie sich sehr viele Gedanken dazu gemacht hat, viele Informationen eingeholt und dann das Konzept entwickelt hat, was ich sehr beeindruckend finde. Vor allem finde ich beeintdruckend, dass sie etwas entwickelt hat, das Menschen helfen kann, BEVOR etwas passiert. Denn ich finde, in der heutigen Zeit reagieren wir ja erst, nachdem etwas passiert ist…Ich finde ihr Konzept großartig und glaube, dass man damit sehr vielen Menschen helfen kann. Und man merkt auch die Leidenschaft, die dahinter ist.“
(Michaela Vogiatzis, Trainerin und Coach für Führungskräfte und Privatpersonen)
Allein diese zwei Rückmeldungen bestätigen uns darin weiterzumachen. Wer mehr über das Konzept erfahren möchte, kann hier weiterlesen oder einfach Kontakt mit uns aufnehmen.