Vorne ist immer ein Mensch.
Ein Jahresbeginn ist immer so ein kleiner Neustart mit einem guten Motto 2024.
Keine Zeit im Jahr eignet sich so gut für das Sammeln neuer Ideen und die Vorbereitung der Jahrespläne.
Keine Frage, das vergangene Jahr hat nicht nur uns, sondern die gesamte Eisenbahnbranche vor große Herausforderungen gestellt. Wie steht es um die Zukunft der Eisenbahn? Wie begegnen wir dem Lokführermangel langfristig? Welche technischen und menschlichen Voraussetzungen müssen wir schaffen, sodass damit das Schienennetz an Qualität und Sicherheit gewinnt und insbesondere der Beruf des Lokführers an Attraktivität gewinnt?
Die Railconzept GmbH ist nicht nur Ausbildungsstätte für Lokführer:innen, sondern wir kooperieren seit vielen Jahren mit vielen Eisenbahnverkehrsunternehmen. Unser Motto des Jahres 2024 bezieht sich also nicht nur auf unsere Aus- und Weiterbildung zum Triebfahrzeugführer, sondern auch auf all unsere Kooperationen.
„Vorne ist immer ein Mensch.“
Die eigentlich so simple Botschaft dieses Satzes findet im Alltag noch nicht die Berücksichtigung, die wir uns für die Eisenbahn wünschen. Grund genug, daraus ein Motto für ein ganzes Jahr zu machen. Was aber bedeutet dieses Motto konkret für uns? Was ergeben sich daraus für Pläne?
Was bedeutet „Vorne ist immer ein Mensch“ für uns?
Das Eisenbahnsystem ist sehr komplex.
Es umfasst die Gesamtheit der Eisenbahninfrastruktur, Schienenfahrzeuge, Betriebsprozesse und Regularien, die für den Transport von Personen und Gütern auf Schienen verantwortlich sind. Mit den Kriterien Sicherheit, Pünktlichkeit und Wirtschaftlichkeit soll der Betrieb von Zügen umgesetzt werden.
Das geschieht auf verschiedene Weise.
Sicherheitsmanagementsysteme, Technisierungen, ständig wachsende Automatisierungen, Regelwerke sind nur einige strukturelle Bausteine dieses sehr komplexen Systems.
Am Ende der Systemkette kommt es darauf an, dass der ausführende Mensch sicher und wirtschaftlich handelt.
Der Mensch ist und bleibt
das Zünglein an der Waage,
die Spitze des Eisbergs,
die erste Person im Zug.
Er muss die ihm vorgegebenen Regeln sicher anwenden können und umsetzen.
Das Eisenbahnsystem braucht in seinen Entwicklungsprozessen daher vor allem den Blick auf den Menschen, der im wahrsten Sinne des Wortes auch mitkommen muss.
Das Sicherheitsmanagementsystem ist nur so gut wie der Mensch, der es anwendet. Bei all den verschiedenen Verantwortlichkeiten im Eisenbahnsystem zeigt sich vor allem beim Lokführer, inwieweit der Prozess gelungen ist.
Der Lokführer steht in der Praxis – im beruflichen Alltag – stark im Fokus.
Aber wird er auch als „ausübender Mensch“ bei der Weiterentwicklung des Eisenbahnsystems ausreichend berücksichtigt ❓
Interne Pläne – Wie sich das Motto auf unsere Lokfahrschule auswirkt
Als Ausbildungsstätte für Lokführer*innen sehen wir uns in der Verantwortung. Wir sehen, dass in vielerlei Hinsicht „Luft nach oben“ ist, wollen diese Prozesse mitgestalten und unsere Sichtweise einfließen lassen.
Hieraus ergeben sich für uns verschiedene Zielsetzungen:
Welche fachlichen UND vor allem menschlichen Voraussetzungen müssen erfüllt werden, um später einen guten Job machen zu können?
„Lokführermangel“ allein reicht noch nicht aus, um 100 % zu geben. Im Gegenteil, die Versuchung liegt nahe, schon mit 70 % zufrieden zu sein, „schließlich wird man ja ohnehin gebraucht“.
Wie finden wir aber genau die Interessent*innen, die 100 % geben wollen, denn nur diese können langfristig das System mitgestalten.
Verbindung Theorie und Praxis: Wie bereiten wir angehende Lokführer*innen auf ihren beruflichen Alltag vor, sodass sie später ihren Job auch gut machen (können)?
Die anspruchsvolle Ausbildungszeit
ist zugleich einTrainingsfeld
für die
persönliche Entwicklung.
In der Ausbildung wird der Grundstein für ein selbstbestimmtes und sicheres Handeln gelegt. Sicherheit und sicheres Handeln beinhaltet viele Aspekte. Unser Leitbild steht hierbei immer wieder im Fokus: fachliche, praktische, mentale und soziale Sicherheit. Im Ausbildungsverlauf kommt hier jeder irgendwann auch mal an seine Grenzen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Grenzen ist nun entscheidend für einen erfolgreichen Abschluss.
Wie gelingt es uns, eine Schulung durchzuführen, die lange im Kopf bleibt?
Diese Frage wird immer wichtiger: Während früher vieles weniger automatisch ablief und der Lokführer auch körperlich mehr „bei der Sache“ sein musste, ist es heute umso wichtiger. Der Mensch, der einen sicheren Job machen will, kann sich nicht auf die Technik verlassen, sondern er braucht seinen Kopf. Wie trainieren wir unseren Kopf aber in richtiger Weise?
- Wie laufen Trainings ab, in denen man „im Thema“ bleibt?
- Was zeichnet gute Trainingsmaterialien aus?
- Wie arbeiten wir in den Trainings mit diesen Materialien?
- Mit welchen Methoden gelingt eine gute Verknüpfung der Themen?
Diese Fragen und Themen werden wir aufgreifen, wenn wir in diesem Jahr unsere Aus- und Weiterbildung zum Triebfahrzeugführer*in neu konzipieren.
Externe Pläne: Gemeinsam mit Eisenbahnverkehrsunternehmen eine „gehirngerechte“ und praxisnahe Darstellung der Richtlinien, Weisungen und Regelwerke auf den Weg bringen
Wie gehirngerecht sind Regelwerke?
Und wenn nein, was machen wir mit ihnen?
Wer sich schonmal im Detail mit den Regelwerken im Eisenbahnsystem befasst hat, weiß um die Komplexität. Sie geben nicht nur die richtige Handlungsweise vor und bilden die rechtliche Grundlage. Vor allem sind sie das Kernstück für die Aus-, Weiter- und Fortbildung.
Anders gesagt:
Die Verständlichkeit der Regelwerke hat einen direkten Einfluss auf Schulungen und letztendlich auch auf die Umsetzbarkeit.
Es ist Zeit, die Darstellung der Regelwerke in eine „gehirngerechte“ Form zu bringen. Was braucht unser Gehirn, damit es Zusammenhänge versteht, Muster bilden und Abläufe auf Dauer abspeichern kann?
Unser Ziel ist es, hier zum Umdenken anzuregen. Dazu werden wir noch in der ersten Jahreshälfte eine Fortbildung anbieten.
Infos folgen dazu in Kürze.
intern und extern: Gesundheitsschulungen für Lokführer*innen
Im vergangenen Jahr haben wir bereits begonnen, in 2024 werden wir diesen Weg fortsetzen. Gesundheitsschulungen für Lokführer sind für uns ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Eisenbahnsystems. Wir bieten daher auch externe Schulungen für Eisenbahnverkehrsunternehmen an, die sich für die Gesundheit ihrer Personale und damit für die Zukunft stark machen wollen. Neben der M-PowerHaus®-Schulung werden wir auch da unser Angebot ergänzen.
Es bleibt also spannend im Hause Railconzept.
Wir wünschen uns, dass viele Unternehmen diesen Weg mit uns gehen, sich ebenfalls stark machen wollen für ein sicheres Eisenbahnsystem und dabei im Blick behalten:
„Vorne ist immer ein Mensch.“
Gern halten wir Sie auf dem Laufenden über unsere Angebote.
Investieren Sie in Ihre Zukunft und in die Ihres Unternehmens.